• Mozart beim Komponieren

1777 auf der Reise nach Paris

Guckkastenbild Hohenaltheim

Auf dem Weg nach Paris streifte Wolfgang Amadé Mozart in Begleitung der Mutter von Augsburg kommend zunächst Donauwörth und Nördlingen, bevor sie in Hohenaltheim Station machten.

Auf seiner im September 1777 begonnenen Parisreise hielten sich Wolfgang Amadé Mozart und seine Mutter von Augsburg kommend am 26. Oktober über Mittag in Donauwörth auf und erreichten über Nördlingen gegen sieben Uhr abends in Hohenaltheim das Sommerschloss des Fürsten Kraft Ernst zu Oettingen-Wallerstein. Fürst Kraft Ernst hatte Vater und Sohn Mozart noch vor seinem Regierungsantritt im Frühjahr 1770 in Neapel kennen gelernt und spontan eingeladen, ihn bei nächster Gelegenheit zu Hause im Ries zu besuchen. Folglich sah die vom Vater geplante Reiseroute, der die Parisreise von Salzburg aus in zahllosen Briefen begleitete und kommentierte, auch einen Abstecher dorthin vor. Quartier bezog man in einem „miserablen würthshaus“, wie es die Mutter beklagte. Mozart wurde vom Intendant­en der Hofmusik, Ignaz von Beecke, mit dem er schon 1766 in Paris zusammengetroffen war, freundlich empfangen und eingeladen, mit ihm zu Abend zu speisen. Beecke eröffnete ihm, dass der Fürst, der über den Tod seiner jungen Gemahlin nicht hinwegkomme, die Hofkapelle suspendiert habe und dass es für Mozart keine Möglichkeit gebe, zu konzertieren. Eine tags darauf gewährte Audienz verlief enttäuschend: Der trauernde Fürst nahm seinen Gast kaum zur Kenntnis. Die Mozarts wären sofort abgereist, wenn nicht ein plötzlicher „kartarrh“ der Mutter eine weitere Übernachtung erzwungen hätte. Beecke lud Wolfgang Amadé in seine Wohnung ein. „Ich muste auf sein ersuchen sein clavicord versuchen, welches sehr gut ist. er sagte oft Bravo. ich Phantasirte und spiellte die sonata ex B [KV 281] und D [KV 284].“ Am 28. Oktober, morgens um halb sieben, verließen Mutter und Sohn Hohenaltheim in Richtung der alten Reichsstadt Nördlingen, von wo aus sie nach Mannheim weiterfuhren.

Loading...